Gemeinsam gefeiert!
60 Jahre Gemeindepartnerschaft zwischen Kingersheim / Elsaß und Hirschau
Vergangenes Wochenende wurde nach den Feierlichkeiten im Juli in Hirschau beim Gegenbesuch in der Partnergemeinde Kingersheim das Jubiläum der 60-jährigen Gemeindepartnerschaft gefeiert. Die Geschichte der Partnerschaft konnte in der vom Verein Societé d´Histoire erschaffenen Ausstellung mit zahlreichen Dokumenten, Fotos und Erinnerungsstücken nachvollzogen werden. Unter der Überschrift „gekreuzte Schicksale“ gingen die Freunde aus Kingersheim mit deren Sprecher Jean-Claude Louis in der zum Teil schon in Hirschau präsentierten Ausstellung auf die lange und wechselvolle Geschichte der beiden Gemeinden ein, von den ersten Siedlungsstrukturen bis zum heutigen Erscheinungsbild der Orte. Eine besondere Überraschung hatte Bürgermeister Laurent Riche bereit, als er zusammen mit Ortsvorsteher Ulrich Latus in der „Rue de Hirschau“ eine neue Straßentafel nach Vorbild der hiesigen Straßenschilder mit der „Hirschauer Straße“ enthüllte. Als weitere Überraschung präsentierte Kingersheim mit der Enthüllung der Tafel ECOLE MARTERNELLE ÉLYSÉE eine bilinguale Kindertageseinrichtung. Für dieses Vorhaben der Deutsch-Französischen Qualitätscharta aus dem Jahr 2020 konnte sich Kingersheim als eine von 90 Schulen in Frankreich erfolgreich bewerben. Das Ziel der vom Bund geförderten Maßnahme ist, einen konstruktiven Beitrag zu einem Europa in Mehrsprachigkeit zu leisten.
Nach Ansprachen von Bürgermeister Laurent Riche, der dabei seinem Kollegen Ulrich Latus eine Medaille zur 60-jährigen Jumelage überreichte, und Ortsvorsteher Latus, sowie einer kurzen Replik von Roswith Binder auf die früheren Schülerbegegnungen, wurde am Samstagabend mit einer Gala im Festsaal „Hangar“ gemeinsam gefeiert. Am Sonntagmorgen machte sich bereits um 6.00 Uhr eine weitere Gruppe aus Hirschau mit einem Omnibus auf nach Kingersheim. Der Festsonntag begann mit einer sehr interessanten interreligiösen Feier, die zum Ausdruck brachte, dass bei allen Religionen der Welt der Frieden und gegenseitiger Respekt im Vordergrund stehen. Musikalisch wurde die Feier von einem Gospelchor umrahmt. Die Feier der verschiedenen Religionen wurde von Pastoralreferent Dr. Reinhard Pfau aus Hirschau mitgestaltet.
Am Mini-Fußballturnier nahmen vier Kinder aus Hirschau teil, die zumindest den Trostpreis gegen die spielstarken französischen Kinder mit nach Hause nehmen durften und vom 1. Vorsitzenden des TSV, Stephan Fauser, gecoacht wurden.
Mit einer kleinen Besetzung zum Frühschoppen und nachmittags in großer Besetzung spielte der Musikverein Concorde auf. Dass man noch brauchbare Geräte und Werkzeuge nicht einfach wegwerfen, sondern auch aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten wieder reparieren sollte, zeigte die Gruppe des Repairclubs. Im Hangar waren Ausstellungen zu den in Kingersheim sehr stark präsenten Themen Bürgerbeteiligung, Nachhaltigkeit und Solarenergie aufgebaut, wovon die in den Gruppen engagierten Bürgerinnen und Bürger berichteten. Eine spektakuläre Showeinlage wurde von den „Flying Dunkers“ in Form einer sehr akrobatischen Basketballvorführung geboten. Einige der am Sonntag Mitgereisten besichtigten unter der Führung von Ex-Feuerwehrmann Gilbert Stahl und
Bürgermeister Laurent Riche die nach dem ehemaligen Bürgermeister Marius Fischer benannte Feuerwehr-Kaserne, bevor es dann am Nachmittag mit vielen Eindrücken wieder zurück nach Hirschau gegangen ist. Allen Mitgereisten nochmals herzlichen Dank für das Interesse an der Partnerschaft. Durch Begegnungen im Jubiläumsjahr wurden auch wieder neue Ideen zum Austausch über mehrere Projekte und Aktivitäten ersonnen, die angegangen oder verstetigt werden sollen, um die Gemeindepartnerschaft und damit auch den Austausch und das Verständnis zwischen unseren Gemeinden auch in Zukunft aufrecht zu erhalten. Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, sich gerne auch mit neuen Ideen und Projekten einzubringen, damit die Jumelage mit unseren Kingersheimer Freunden noch lange Jahre lebendig sein wird.